Burnout: Hilfe, wenn derAkku leer ist

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Müde und erschöpft, gestresst und überlastet – für viele Eltern sind das keine Fremdwörter.

Eigentlich ganz normal, schließlich ist das Familienleben nicht nur mit viel Freude und Staunen über die Entwicklungssprünge der Kinder, sondern auch mit jeder Menge Aufgaben und Pflichten verbunden. Irgendwer muss schließlich einkaufen, putzen, kochen, waschen, die Kinder in den Kindergarten bzw. in die Schule bringen, sie zu Freunden oder zum Sport fahren, ihnen bei den Hausaufgaben helfen.

Wenn beide Elternteile berufstätig sind, muss ein großer Teil der Arbeiten dann wohl oder übel nach Feierabend erledigt werden. Dann ist allerdings in der Regel auch die Zeit für ein gemeinsames Familienessen. Und irgendwann müssen die lieben Kleinen ja auch mal ins Bett gebracht werden. Bei kleinen Kindern kommen zu den alltäglichen Arbeiten auch noch die Nächte mit wenig Schlaf. Eine Vollzeitarbeitsstelle also, auch für Mütter oder Väter mit Teilzeitjobs. Kein Wunder, dass am Abend „die Luft raus ist“ – man sich erschöpft und antriebslos fühlt. Folge der Überforderung können Schlafstörungen, Ungeduld, Ängste und Schuldgefühle sein.

Rechtzeitig Anzeichen von dauerhafter Überlastung erkennen

Im schlimmsten Fall bricht ein Elternteil psychisch oder physisch zusammen, dann spricht man in der Fachsprache vom „Burnout“ – vom inneren Ausbrennen. Burnout entsteht oft dann, wenn Eltern ihre eigenen Ansprüche zu hoch stellen: alles muss perfekt laufen, sowohl im Berufs- als auch im Familienleben. Genau so sieht die Realität eben nicht aus: das Leben mit Kindern läuft selten nach Plan. Mal werden die Kinder ausgerechnet dann krank, wenn beide Elternteile arbeiten müssen, mal gibt es Probleme in der Schule, mal ungeplante Geschäftsreisen.

Was können Eltern tun, wenn der Familienstress überhand nimmt?

Wer rechtzeitig Anzeichen von dauerhafter Überlastung erkennt und etwas dagegen unternimmt, ist auf dem besten Weg, ein Burnout zu vermeiden. Fachleute sind sich einig, dass man lernen muss, mit akutem Stress umzugehen und ihn langfristig zu vermeiden. Das klappt allerdings nur, wenn man bereit ist, seine Lebensgewohnheiten zu verändern. Unterstützung gibt es von verschiedenen Stellen.

Hilfreich ist in jedem Fall, das persönliche Zeitmanagement zu überprüfen:

Kann ich Alltagsdinge an andere verteilen, um mehr Zeit und Muße für die Familie zu haben und selbst mehr zur Ruhe zu kommen?
Gibt es Familienmitglieder oder Freunde, die mich unterstützen können?
Kann ich mir eine Haushaltshilfe leisten?

Auch Entspannungsübungen und Sport können ein Burnout verhindern. Inzwischen bieten auch einige Krankenkassen Stresspräventionskurse an bzw. vermitteln Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Kuren. Aber Vorsicht bei der (Selbst-)Diagnose: Ob man tatsächlich an einem Burnout leidet, kann und sollte nur ein Arzt oder anerkannter Therapeut feststellen!

Text: Suse Lübker