Chemiekalien im Schnuller? Schnuller mit Bisphenol A

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BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.) fordert Verbot der Chemikalie für Babyartikel

Viele Babyschnuller sind mit hormonell wirksamen Chemikalien belastet. In allen zehn im Auftrag des BUND untersuchten Schnullern wurde Bisphenol A (BPA) gefunden. Folgetests zeigten, dass die Substanz sich durch Speicheleinwirkung aus den Schnullern lösen und so in den Organismus der Babys gelangen kann. BPA steht im Verdacht, Unfruchtbarkeit, Schädigungen der Gehirnentwicklung und Brustkrebs hervorzurufen.

Hormonell wirksames Bisphenol A besonders für Säuglinge schädlich
Säuglinge und Kleinkinder reagieren besonders empfindlich auf hormonartige Schadstoffe wie BPA. Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Organen. Ist der Körper künstlichen hormonähnlichen Stoffen ausgesetzt, können diese das empfindliche Gleichgewicht der natürlichen Hormone stören. Die höchsten Konzentrationen an BPA wurden in den Kunststoffschildchen gefunden, die den eigentlichen Schnullersauger halten. Die Kunststoffschildchen bestanden mit einer Ausnahme aus Polycarbonat, bei dessen Herstellung BPA eingesetzt wird. In den Schildchen aus Polycarbonat zeigten sich in den Untersuchungen Konzentrationen zwischen 200 und fast 2.300 Milligramm pro Kilogramm.

BPA wird durch Speichel aus den Schnullern gelöst
Fünf von sechs in einem Folgetest untersuchten Schnullerfabrikate, darunter vier mit Latex-Saugern und eines mit Silikon-Saugteil, hatten bereits nach einer Stunde BPA in Mengen zwischen ein und zehn Mikrogramm pro Liter in eine speichelähnliche Salzlösung abgegeben. Lediglich aus dem mit „BPA-free“ beworbenen Schnuller des Herstellers MAM sind keine nachweisbaren Mengen ausgetreten. Das von den Herstellern vor dem Einsatz empfohlene Auskochen der Schnuller hat in den Versuchen zu einer Erhöhung der BPA-Werte um ein Vielfaches geführt.

Aktuell: Hersteller und Händler reagieren auf BUND-Schnullertests
Die Untersuchungen des BUND zur Hormon-Chemikalie BPA in Schnullern zeigen Wirkung: Kaufland und Schlecker nehmen BPA-belastete Babyschnuller aus ihrem Sortiment. Die Hersteller von NUK (Mapa), Babylove (dm) und Baby-Nova (Novatex) kündigten die Umstellung ihrer Schnuller auf BPA-freie Ausgangsmaterialien an. Philips, Hersteller der im Test am höchsten belasteten Schnuller der Marke AVENT, hat bisher noch keine Umstellung seiner Produktion in Aussicht gestellt.

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