
Habt ihr schon einmal von Osteopathie bei Kindern gehört und fragt euch, was genau dahintersteckt? Vielleicht hat euch eine Freundin davon erzählt oder ihr sucht nach einer sanften Methode, um eurem Baby oder Kind bei bestimmten Beschwerden zu helfen. In diesem Artikel erfahrt ihr, was Osteopathie ist, wie sie sich von der Chiropraktik unterscheidet und wann sie helfen kann.
Was ist Osteopathie?
Osteopathie ist eine ganzheitliche Behandlungsmethode, die auf sanfte Weise Blockaden und Spannungen im Körper löst. Sie wurde bereits im 19. Jahrhundert vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still entwickelt und basiert auf der Annahme, dass der Körper eine Einheit bildet.
Ein osteopathischer Therapeut verwendet ausschließlich seine Hände, um den Körper nach Bewegungseinschränkungen zu untersuchen und durch gezielte Griffe sanft zu mobilisieren. Besonders bei Babys und Kindern kann die Osteopathie helfen, da sie noch sehr empfindlich auf körperliche Disharmonien reagieren.
Osteopathie vs. Chiropraktik – Was ist der Unterschied?
Häufig werden Osteopathie und Chiropraktik miteinander verwechselt, doch es gibt wesentliche Unterschiede:
- Chiropraktik konzentriert sich in erster Linie auf die Wirbelsäule und behandelt Blockaden durch gezielte, oft ruckartige Manipulationen.
- Osteopathie arbeitet sanfter und betrachtet den Körper als Ganzes. Sie umfasst neben der Arbeit an der Wirbelsäule auch die Behandlung von Faszien (Bindegewebe), Muskeln, Organen und dem Nervensystem.
Während Chiropraktik oft auf die schnelle Justierung einer Fehlstellung abzielt, legt die Osteopathie Wert auf eine nachhaltige Harmonisierung des gesamten Körpers.
Wann kann Osteopathie bei Babys und Kindern helfen?
Viele Eltern suchen eine osteopathische Behandlung, wenn ihr Baby oder Kind unter bestimmten Beschwerden leidet. Hier einige bewährte Anwendungsgebiete:
Osteopathie bei Babys:
- Schreikinder (Dreimonatskoliken): Oft steckt eine Verspannung hinter exzessivem Schreien, die durch die Geburt entstanden sein kann.
- Schädelasymmetrien oder bevorzugte Kopfhaltung: Nach einer schwierigen Geburt kann es sein, dass Babys ihren Kopf immer in eine Richtung drehen. Die Osteopathie hilft, sanft entgegenzuwirken.
- Stillprobleme oder Schluckstörungen: Spannungen im Kiefer- oder Nackenbereich können das Trinken erschweren.
- Blähungen und Verdauungsprobleme: Durch sanfte Griffe im Bauchraum kann die Verdauung unterstützt werden.
Osteopathie bei Kleinkindern und größeren Kindern:
- Schlafprobleme: Wenn Kinder schwer zur Ruhe kommen oder unruhig schlafen, kann Osteopathie helfen, Spannungen zu lösen.
- Haltungsprobleme & Rückenschmerzen: Gerade in der Wachstumsphase kommt es oft zu Fehlhaltungen, die mit Osteopathie sanft korrigiert werden können.
- Konzentrations- und Lernschwierigkeiten: Osteopathie kann dabei helfen, Spannungen im Kopf- und Nackenbereich zu reduzieren, die sich auf die Konzentration auswirken.
- Häufige Mittelohrentzündungen: Eine verbesserte Durchblutung und Drainage des Mittelohres kann helfen, Entzündungen vorzubeugen.
Gibt es wissenschaftliche Nachweise für die Wirksamkeit?
Zahlreiche Eltern berichten von positiven Erfahrungen mit der osteopathischen Behandlung. Studien zur Osteopathie zeigen vielversprechende Ergebnisse, insbesondere bei Säuglingen mit Koliken oder Kopf-Fehlhaltungen. Zwar ist die Forschungslage noch nicht so umfangreich wie in der Schulmedizin, doch viele Kinderärzte und Hebammen empfehlen Osteopathie als begleitende Behandlungsmethode.
Fazit: Sanfte Hilfe für kleine Patienten
Osteopathie ist eine sanfte, aber wirkungsvolle Methode, um Babys und Kindern auf natürliche Weise zu helfen. Sie eignet sich besonders gut bei funktionellen Beschwerden wie Verdauungsproblemen, Schlafstörungen oder Verspannungen. Wenn ihr euch für eine Behandlung interessiert, achtet darauf, dass ihr einen qualifizierten Osteopathen mit entsprechender Zusatzausbildung für Kinder wählt.
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